Autobahnmeisterei Erkner / Geschichte
1937 wird an der Anschlussstelle Erkner der 2000. fertig gestellte Autobahnkilometer gefeiert. Dabei wird der Abschnitt von der heutigen AS Weißensee, über das AD Spreeau (A10) bis zur AS Frankfurt/O (A12) dem Verkehr übergeben. In diesem Zusammenhang wurden in Deutschland weitere Streckenabschnitte dem Verkehr übergeben. 1939 geht die Reichsautobahn (RAB) Straßenmeisterei Erkner (der Begriff Autobahnmeisterei wird erst nach 1945 geprägt) behelfsmäßig in Betrieb.
Am 1. Juni 1939 wird der behelfsmäßige Dienstbetrieb der SM Erkner in einer kleinen Baracke auf der westlichen Seite der Anschlussstelle aufgenommen. (Bild links)
In der zweiten Hälfte des Jahres 1940 wird das Büro der SM in das Wohnhaus Nr. 3 verlegt. Ein Jahr später wird der Bürobetrieb im neuen Verwaltungsgebäude aufgenommen und der erste Straßenmeister Holzapfel bezieht seine Dienstwohnung im Verwaltungsgebäude. (Bild rechts).
1943 wurde der Betriebsdienst auf den Autobahnen in Deutschland eingestellt, die Benutzung erfolgte auf eigene Gefahr.
Bei einem amerikanischen Bombenangriff 1944 wird die Fahrzeughalle zerstört.
Um den Vormarsch der Roten Armee aufzuhalten, wurden durch das deutsche Militär 1945 zahlreiche Brücken zerstört. Im Bereich der Meisterei Erkner waren davon die Kalkgrabenbrücke in Rüdersdorf, die Spreebrücke bei Freienbrink, die Brücke über den Oder-Spree-Kanal und die Dahmebrücke bei Niederlehme betroffen.
Nach kurzer Nutzung der Meisterei durch die Rote Armee im Jahr 1945 wird sie von der Straßenverwaltung übernommen und erfüllt bis heute ihre Aufgabe als Autobahnmeisterei Erkner.
Der Abschnitt, den die Meisterei zu betreuen hat, umfasst im Wesentlichen den Ostring der A 10 und den Abschnitt zwischen dem AD Spreeau und der AS Königs Wusterhausen des Südrings der A 10. An dieser Einteilung gab es in all den Jahren keine grundlegenden Änderungen.
Dem Engagement und dem Geschick der Leiter und Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass die Bausubstanz des Meistereigehöfts erhalten werden konnte.
Der Siloturm der AM Erkner wurde im Januar 1942 in Betrieb genommen und bis in die fünfziger Jahre als Splittsilo genutzt. Danach wurde kurz erfolglos versucht, ihn als Zementsilo zu verwenden. So fristete er dann sein Dasein, so weit möglich, als Lagerraum. Und es wurde immer darauf geachtet, die Bausubstanz des Turms zu erhalten. Inzwischen ist er das einzige erhaltene Streugutsilo dieser Bauart in Deutschland. In den Jahren 2007/2008 wurde er teilweise saniert. Es wurde ein modernes Tor eingebaut. Die noch im Original vorhandenen Fenster und der Dachstuhl konnten nach Farb- bzw. Holzschutzbehandlung weiter verwendet werden. Die Elektroanlage wurde erneuert. Die im Turm vorhandene Fördertechnik für das Streugut konnte mit geringem Aufwand wieder zum Leben erweckt werden. Auf Grund dieser Tatsache und der allgemein sehr guten Bausubstanz des Turms entstand der Gedanke, dort eine Autobahngeschichtliche Sammlung aufzubauen.
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Meistereifahrzeug um 1960
Meistereifahrzeug um 1940.
Im Hintergrund die Autobahntankstelle Vogelsdorf.
Fahrzeughalle nach 1952.
Die 3 Bilder wurden uns freundlicher Weise von Familie Harpain aus Erkner zur Verfügung gestellt. Angehörige der Familie Harpain arbeiteten in mehreren Generationen in der Autobahnmeisterei Erkner.